3 Wochen Sri Lanka – Was wir neben Reis & Curry sonst noch kennenlernen

Sigiriya & Höhlentempel

Sigiriya ist ein 200 m hoher Felsbrocken, umgeben vom Dschungel. Sigiriya ist ein UNESCO- Weltkulturerbe und weltweit bekannt als Symbol für die sri lankanische Hochkultur. Auf dem Felsen befindet sich eine Ruine, in welcher früher der Legende nach ein König lebte. Mich beeindruckte vor allem die Tatsache, dass früher noch keine Treppe hinaufführte, sondern die Menschen durch Stein gemeisselte Stufen hinaufkletterten. Und das stelle ich mir bei diesem, fast senkrechtem Felsbrocken sehr gefährlich vor! 

Die Aussicht von oben ist wunderschön aber wir mussten aufpassen, dass es uns nicht davon windet 🙂 Auch den Affen gefällt es hier

Auf dem Nachhauseweg halten wir in Dambulla und besichtigen eine buddhistische Tempelanlage, in welcher sich unter anderem in Stein gemeisselte riesige, liegende Buddhas befinden. Ein liegender Buddha steht für den Eintritt ins Nirwana, also nach dem buddhistischen Glauben kurz vor dem Tod und damit kurz bevor er die Erleuchtung erlangt. Alle liegenden Buddhas haben die selben fünf Merkmale (leicht versetzte Füsse, angewinkelte Knie, eingezogener Bauch, eine Hand hinter dem Kopf und halbgeschlossene Augen).

Nach dem anstrengenden Aufstieg und dem Tempelbesuch bringt uns unser Fahrer Namil (so heissen übrigens ganz viele Singhalesen die wir kennen lernen) noch in einen „Spicygarden“, wo alles wächst was in Sri Lanka so wächst. Wir strahlen, als uns einer der Arbeiter dort, auf Deutsch begrüsst. Wir machen eine kleine Führung, die sich wirklich lohnt und am Schluss gibt es für alle noch eine kleine Nackenmassage, da sagen wir natürlich nicht nein:) Dafür steigt nacher unsere Kauflust und wir füllen unsere Taschen mit hauseigenem Curry und Aloeveracreme aus dem Garten!

Muskatnuss & Ananas

Botanischer Garten Kandy

Dieser schöne Park liegt etwas ausserhalb der Stadt Kandy, ist aber mit dem Bus einfach zu erreichen. Hier kann man ein bisschen durchatmen und die Ruhe der Natur geniessen, ohne das ständige Hupen der Tuktuks in der Stadt

Abfalltrennung und Recycling

Zahntempel

Ist einer der bedeutensten buddhistischen Tempel in Sri Lanka, denn hier befindet sich laut den Gläubigen, ein Eckzahn Buddhas. Drei mal täglich hat man hier die Möglichkeit, einen kurzen Blick auf den Zahn zu erhaschen. Dazu steht man aber zuvor eine gute halbe Stunde an und nähert sich Schritt für Schritt (Barfuss, die Schuhe bleiben nämlich draussen) dem Gabentisch. Als wir beim Gabentisch ankommen und unsere zuvor gekauften Blumen abgeben, ist es so weit und bevor es so weit ist, den Eckzahn zu sehen, ist es auch schon wieder vorbei. Genau, denn dieser kurze Augenblick war tatsächlich sooo kurz, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass DER Moment jetzt wäre um hinzusehen, also habe ich nichts gesehen. Naja, eine spannende Sache war es trotzdem, denn die Stimmung unter den vielen Gläubigen ist sehr schön und irgendwie ist es eindrücklich zu sehen, dass hier so viele Leute noch tagtäglich ihren Glauben leben. 
Adams Peak

Der Adams Peak ist mit seinen 2240 m Höhe nicht der höchste, aber der heiligste Berg in Sri Lanka. Bekannt ist der Berg für eine Vertiefung oben auf der Spitze im Felsen. Für die Buddhisten ist dies der Fussabdruck Buddhas, für die Hindus ein Zeichen Shivas und für Muslime und Christen eine Erinnerung an Adam. Im Reiseführer steht ausdrücklich, dass der Aufstieg mit 5500 Treppen, in der Nebensaison nicht empfohlen wird, da es Regen und Nebel haben kann. Wir tun es trotzdem und müssen feststellen, die Reiseführer lügen nicht! Wir starten um 02.20 Uhr in der Nacht im kleinen Dörfchen Delhousie, wo wir zuvor ein paar Stunden geschlafen haben. Fünf Belgierinnen, die wir im Gästehaus kennengelernt haben, kommen mit uns mit und so sind wir schon mal froh, dass wir nicht ganz alleine mitten in der Nacht loslaufen müssen. Wir kämpfen uns durch die Dunkelheit, Wind, Nebel und Regen und Anne lässt sich unterwegs auch noch von einem Blutigel beissen. Die Beine zittern, als wir um 5.00 Uhr oben ankommen. Wir sind eine Stunde zu früh, denn die Sonne SOLL um 6.00 Uhr aufgehen.. Zum Glück wird trotz Nebensaison heisser Tee verkauft, denn es ist gefühlte Null Grad und wir schlottern am ganzen Körper. Irgendwann ist 6.00 Uhr, dann 6.30 Uhr aber die Sonne findet den Weg durch den dicken Nebel leider nicht. Bis 7.00 Uhr warten wir und während wir auf gutes Wetter hoffen, hält uns Anne mit einer Zumbalektion warm, ein lustiger Moment, denn einige begeisterungsfähige „Mitfrierer“ tanzen tatsächlich ein bisschen mit uns mit 🙂 

Wir beschliessen dann um 7.00 Uhr wieder runter zu laufen, denn die Sonne wird heute nicht mehr kommen. Dafür wartet ein feines Frühstück im Gästehaus auf uns und schon bald kommt auch bereits unser Tuktukfahrer, welcher uns ins ca. dreistunden entfernte Nuwara Eliya bringt:) 

Auf dem Rückweg werden wir von einem Mönchen gesegnet (deshalb der Punkt auf der Stirn) und ein kleines Kätzchen hat sich in mein Bein verliebt!

Delhousie Dorf und Aussicht von unserer Unterkunft (green house)


Die Fahrt nach Nuwara Eliya 

Fotopause bei einem von vielen Teefeldern

Das Ende der Welt in Sri Lanka – Horton plains Nationalpark & Nuwara Eliya

Um das Ende der Welt zu besuchen, haben wir uns für Nuwara Eliya als Ausgangsort entschieden. Das kleine Städtchen erinnert uns bereits bei der Ankunft eher an einen englischen Vorort als an Sri Lanka. Eigentlich verraten nur die vielen Tuktuks, wo wir uns befinden. Denn die Häuser sehen hier aus wie in England, die Gärten sind gepflegt und uns wird das bekannte und luxuriöse Gran Hotel zum Teetrinken empfohlen. 

Zuerst aber zurück zum Ende der Welt, also zum Nationalpark den wir von hier aus besuchen. Unser Hotel organisiert uns am frühen Morgen (schon wieder!) einen Fahrer, welcher uns mit einem Jeep zum Eingang des Parks fährt. So wie er fährt, könnte man meinen er habe heute noch zehn weitere Termine! Ich übertreibe nicht, aber auf der ganzen einstündigen sehr kurvigen Holperstrecke Richtung Park, gibt es kein einziges Auto, welches wir NICHT überholen..! Ich sitze vorne neben dem Fahrer und alles was ich von Anne und Patrizia im hinteren Teil des Autos höre ist: „Ouu DAS längt etz aber ned! Das werd knapp!“ … Es hat immer gereicht, hier ein grosses Dankeschön an alle Autos die uns unfallfrei durchliessen. Angekommen beim Parkeingang ging das Überholen dann grosszügig weiter! Unser Fahrer läuft nämlich mit einer Selbstverständlichkeit an der Menschenschlange vorbei und stellt sich zuvorderst hin! Wir starren ihn unverständlich an aber als er uns zuwinkt, laufen wir gezwungenermassen kopfsenkend an all den anstehenden Leuten vorbei.. Ein paar rufen uns entsetzt zu, dass es hier eine Warteschlange gibt! Das war uns wirklich sehr unangenehm:( Naja, dafür haben wir wahrscheinlich viel Zeit gespart und konnten so die Wanderung zum Aussichtspunkt mit dem Namen „Ende der Welt“ ohne Zeitdruck geniessen. Denn man sollte aufgrund des aufkommenden Nebels, vor 10 Uhr da sein.

Am Nachmittag gönnen wir uns dann ein Besuch im Grand Hotel. Da gibt es ab 15.00 Uhr hunderte von Teesorten und eine Etagere voll mit feinen Apéro- und Desserthäppchen! 

Die koloniale Dekadenz ist hier fest spürbar. Das Hotel ist riesig und auch wenn wir natürlich nicht hier übernachten, lohnt es sich die verschiedenen Salons anzuschauen 🙂 

Ein besonders schöner und sicherlich unvergesslichen Moment unserer Reise haben wir übrigens hier erlebt, aber aus einem ganz anderen Grund. Als Anne nämlich plötzlich sehr lange nicht mehr vom WC zurück kam, suchten wir sie und wir fanden sie. Singend neben dem Pianist des Hotels, mitten eines grossen Salons. Bereits einige Leute hörten den beiden zu und schlussendlich hat Anne eine gute halbe Stunde zusammen mit dem Pianist ein spontanes Konzert gegeben 🙂 Sogar die Hotelangestellten blieben stehen und genossen die schöne Stimmung 🙂   

Das schöne Hochlandstädtchen Ella

Von Nuwara Eliya gehts weiter mit dem Zug nach Ella. Die Fahrt ist, wie immer mit dem öffentlichen Verkehr hier: Wunderschön, abenteuerlich und überfüllt mit Menschen und noch mehr Menschen die mitwollen! Kein Wunder aber, denn die Zugstrecke nach Ella gehört angeblich zu den schönsten der Welt:) 

1-2 Stunden vor Abfahrt muss man am Bahnhof sein, um sich noch ein Ticket zu ergattern.. immerhin können wir hier noch sitzen 🙂

Ella ist ein hübsches Örtchen und im Vergleich zu allen anderen Orten die wir bisher gesehen haben, doch etwas touristisch. Wir bleiben hier zwei Nächte und übernachten in einem schönen und freundlichen Gästehaus etwas oberhalb der Hauptstrasse. Bei unserer Ankunft werden wir mit Kecksen, für die Region typischem Schwarztee und auch typisch für Ella, einem Regenguss begrüsst. Wir gehen den ersten Nachmittag also gemütlich an und setzen uns in ein Restaurant und entspannen uns ein bisschen, während wir unser aller Lieblingsessen, eine grosse Portion Kotthu geniessen!

Markt und „Hauptstrasse“

Ella Rock

Uns wurde empfohlen, die ca. 2-3 stündige Wanderung auf den Berg Ella Rock bei Sonnenaufgang zu machen. Mir ist es aber ein Rätsel, wie andere Leute den richtigen Weg bei Dunkelheit je finden können. Und wir drei waren alle froh, dass wir zu müde waren um so früh aufzustehen. Der erste Teil der Strecke verläuft ca. 3 km auf der Gleislinie. Genau, AUF und nicht unbedingt ENTLANG der Gleise. Unterwegs stellen wir mit Erstaunen fest, dass das hier wohl das normalste ist… Denn wir treffen immer wieder auf Einheimische, sowohl Erwachsene als auch ganze Schülergruppen, die hier rumlaufen.

Aber auf dem zweiten Teil nach oben haben wir uns leider mehrmals verlaufen und mussten öfters feststellen, dass unser gewählter Weg wie aus dem Nichts plötzlich endet. Denn wir haben gehört, dass man den Weg lieber selber mit Googlemaps findet, als einem Einheimischen zu vertrauen, weil die einen extra in die Irre führen, nur um dann plötzlich am Ende des Weges wieder aufzutauchen und den rettenden Guide zu spielen und dafür Geld verlangen…Wir sind also über Stock und Stein, über Felder und Felsbrocken Stück für Stück dem Ziel näher gekommen. Unterwegs haben wir uns mit zwei anderen Touristengrüppchen zusammen getan und die Wege besprochen und am Schluss festgestellt, dass alle eine andere Route genommen haben. Viele Wege führen zum Ella Rock:) 

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